Das sagte einst eine von Gewissensbissen geplagte Frau, während ich sie zum x-ten Mal beim Fremdgehen erwischt hatte. Dass eine solche Aussage natürlich, besonders in einem Moment, nahezu chronisch werdender Resignation, nicht besonders viel Beachtung geschenkt bekommt, leuchtet durchaus ein…
Jedoch war es für mich ein Moment, den ich immer wieder gerne in Erinnerung rufe, um mir klar zu machen, dass - obgleich man als 16-jähriger mit einem 25 Jahre älteren Mann befreundet war, oder im Alter von 25 noch immer nicht begriffen hatte, dass Erfolg auch Fleiß voraussetzte - die Welt sich noch immer dreht und auch ich nur ein Teil dieser ganzen Maschinerie des konstant ansteigenden Egoismus in unserer, wenn auch dekadenten Gesellschaft werden würde.
Man stelle sich vor, es liefe alles fair.
Man bekäme in der Schule Noten, die auch tatsächlich den erbrachten Leistungen entsprächen. Da würden wahrscheinlich viele auf Hauptschulniveau absinken. Ebenso würden genau solche Menschen von unheilbaren Krankheiten befallen werden, die diese selbst verbreitet hatten – unvorstellbar!
Tatsache ist jedoch, dass Fairness in erster Linie am aktuellen Gesellschaftsstand gemessen und auch praktiziert wird. Der Eine fühlt sich fair behandelt, wenn er etwas geschenkt bekommt, während der Andere eine viel zu geringe Entlohnung für seine Arbeit bekommt.
Selbst die Einführung von Ganztagsschulen in Bayern diente nur einem Zweck – die arbeitende Klasse mehr auszubeuten und die Kinder der geballten Ladung verantwortungsloser Eltern ein Stückchen mehr zu entreißen. Auch, wenn der Mittelstand – mittlerweile hauptsächlich wohnhaft in Dörfern – seine Abkömmlinge dermaßen stark umklammert, dass es Ihnen verwährt blieb, das eigenständige Treffen von Entscheidungen zu erlernen…
